Der Ruf vom König des Waldes

Hallo ihr Lieben,

Es ist September. Die Blätter verfärben sich und morgens steigt romantisch der Nebel über der Landschaft auf. Altweibersommer wie es sich gehört.
Abends wird es jetzt öfter empfindlich frisch und ich bin schon oft in meine dicke Jagdkleidung eingemummelt.
Das Rotwild hat zu dieser Jahreszeit Brunft, was für die meisten Jäger und Naturliebhaber eines der schönsten Naturschauspiele des Jahres ist.
Wenn die Hirsche in der Dämmerung mit ihren Brunftrufen, dem Röhren, beginnen ist dies eines der Gänsehautmomente! Zuerst nur kurz und zurückhaltend. Später dann lang, laut und tief "grollend".
Zwischendurch kann man das aufeinanderstoßen kräftiger Geweihe vernehmen, wenn die Platzhirsche ihr Kahlwildrudel gegen Nebenbuhler verteidigen wollen.

Ist man nun auch noch auf der Jagd kann es zu unvergesslichen Erlebnissen kommen!
Manchmal sogar hautnahe Schauspiele, die einen am ganzen Körper erschaudern lassen.



Steckbrief: 

Wildart:  Rotwild
  • Paarhufer
  • Cervide ( das Geweih besteht aus Knochen / es wird jährlich neu gebildet und wieder abgeworfen)
  • Wiederkäuer 
  • gehört zur Gruppe der "Echten Hirsche"
Erscheinungsbild: 
  • Größe: ca. 1,3 m Stockmaß
  • Gewicht: Rothirsch bis zu 200kg / Rottier bis zu 120kg
  • Farbe: im Sommer eine rötlich, braune Decke / im Winter dunkelbraun, grau 
Lebensweise:

Das Rotwild lebt hauptsächlich im Wald. Die Kahlwildrudel schließen sich zusammen aus den weiblichen Stücken (dem Kahlwild), den Kälbern und zeitweise auch aus den jungen Hirschen. Die erwachsenen Hirsche schließen sich zu eigenen kleinen Rudeln zusammen, die sich erst zur Brunft auflösen. Alte Hirsche ziehen oft alleine oder mit einem jungen Beihirsch.
Die Brunft findet ungefähr von Mitte September bis Mitte Oktober statt. Dabei finden sich die Kahlwildrudel bei den Brunftplätzen ein. Diese werden dann von dem Platzhirsch "beschützt" und zusammen gehalten. Das Brunftgeschrei soll dem weiblichen Wild imponieren und Nebenbuhler fern halten.
Im Frühjahr setzt das Rottier dann meist ein Kalb ( sehr selten auch zwei Kälber ).

Geweihbildung:

Beim Rotwild trägt nur das männliche Wild ein sogenanntes Geweih.
Gegen Ende des ersten Lebensjahres entwickeln sich beim männlichen Kalb knochige Stirnzapfen, die sogenannten Rosenstöcke. Zu Beginn des zweiten Lebensjahres bildet sich ein einfaches Erstlingsgeweih, das nur aus Spießen und ohne Rosen besteht. Diese Hirsche werden Jährlingsspießer genannt.
Im darauf folgenden Frühjahr wird es abgeworfen. Nach dem Abwurf baut sich ein neues Geweih auf, nun aber mit Rosen und mit einer ersten Gabelung, der sog. Augsprosse und oft auch mit der sogenannten Mittelsprosse. Diese jungen Hirsche tragen dann die Bezeichnung Gabler oder Sechser. Die Endenzahl nimmt dann gewöhnlich von Jahr zu Jahr zu. Es bildet sich manchmal auch eine Eissprosse zwischen Aug- und Mittelsprosse, das Stangenende teilt sich in zwei (Gabeln) und anschließend in mehrere Enden (Krone). In den Folgejahren bekommen die Hirsche dann die Bezeichnungen, je nach Endenanzahl beider Stangen, vom Kronen- oder Eissprossenzehner, Zwölfer , über den 14 und 16.... Ender. Den Wachstumshöhepunkt hat das Geweih ca. mit 11, 12 Jahren.
Während des Wachstums ist das Geweih mit einer behaarten Haut, dem sog. Bast überzogen, der gegenüber Verletzungen sehr empfindlich ist. Nach Ausreifung des Geweihs im Juli/August wird der Bast an Sträuchern und Bäumen abgeschubbert (gefegt). Das jetzt hervortretende Geweih ist farblos, doch unter dem Einfluss der Pflanzensäfte verfärbt es sich rasch bis dunkelbraun, wobei die Endspitzen durch weiteres Schlagen hell poliert werden.


Das Rotwild ist die größte und auch imposanteste Wildart in Deutschland! Deshalb werden die Hirsche auch oft Könige des Waldes genannt.

Waidmannsheil,
eure Martje

Quelle: www.wunderbare-erde.de                               Fotograf:Ralf Kistowski


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